mimicry (2010) __

the shaman (2009) __

sieg und niederlage (2008-10) __

expansion der gegenwart (2009) __

brigade joussance (2004) __

spaßkulturen (1997) __

international fuel crisis (2007-2010) __

kunst des nationalismus (2006) __

unkirche (2007) __

widerlegung der unterhaltung (1998) __

traktat über die schlange (1998) __

turns (2001-2009)

a   “Wir wollen den Spass wieder zurückholen” hiess Ende der neunziger Jahre die Maxime der bedeutendsten deutschen Werbeagentur  (Springer & Jakoby, 1997).

Was ist mit dieser Aussage gemeint? Zunächst einmal drückt sich darin die Überzeugung aus, dass die gegenwärtige Situation in einer noch zu bestimmenden Weise einer Ergänzung bedarf. “Wir wollen den Spass zurückholen” heisst - und dies als erster Leitsatz der Agentur: Unsere Handlungen und Entscheidungen sollen vom Spass- und Erlebniswert bestimmt werden. Produkte sollen Spass machen, so dass die Kunden Spass haben.

Dies ist in etwa auch das Credo der sogenannten “Spaßgesellschaft”. Das heisst: Man kann Spass haben, wenn etwas Spass macht. Dieses Machen des Spasses ist das Rätsel, um das es geht.


b    Was Spass ungefähr bedeutet, setzen wir hier ungefähr voraus (siehe Endparagraph).

Was aber meint das Verb “zurückholen” ? Wo ist der Spass ureigentlich geblieben, um allererst zurückgeholt zu werden?

Hier lassen sich kulturpolitische Aspekte vermuten: der Spass wich der bundesrepublikanischen Zurückhaltung seit Ende des zweiten Weltkrieges. Gab es also eine Zeit, in der der Spass herrschte und von der er nun “zurückgeholt” werden müsste? Waren gar der deutsche Nationalsozialismus, waren der Krieg, waren die europäischen Diktaturen “Spassverderber”, die “ihren Spass hatten” und ihn dann “zurückliessen”?

Eine Antwort, der ich in diesem Aufsatz nachzugehen versuche, heisst: zwischen der stillen Übereinkunft der Geschichtswissenschaften, derzufolge totalitäre Systeme, Autorität und Gewalt auf “sturen Ernst zugeschnitten” (Gamm) sind und niemals “die Sprache des Lachens” (Bachtin) sprächen, und Goebbels’ Aussage, derzufolge die gute Laune ein “Kriegsartikel” sei, liegt kein Widerspruch.

Wenn man sich für das Fröhliche, Befreiende, ‘Humane’ und ‘Gesunde’ des Vergnügens  interessiert, muss man sich auch für das Hemmungslose, Programmatische, Bürokratische und Verbrecherische daran interessieren.

Für manche Philosophen mag Freude immer die Freude des anderen sein, bei welcher man zueinander findet; Spass ist jedenfalls ein Massenphänomen, das sich in den letzten Jahren vor allem in der Medienlandschaft ausgebreitet hat. Wir müssen also vorsichtig sein mit der Aussage “Wir wollen den Spass wieder zurückholen” - ich ergänze - “von dort, wo er zurückgeblieben ist”, denn wir müssen erst bestimmen, ob und wo der Spass zurückgeblieben ist, um die Spaßgesellschaft in der gegenwärtigen Situation verstehen zu können.


c   Die moderne Unterhaltungsprogrammatik hat ihre Ursprünge im 19. Jahrhundert. Bevölkerungswachstum, Urbanisierung, Aufstieg der Mittelschichten, Rationalisierung der Arbeit und die Zunahme der Freizeit waren Faktoren, die die Entwicklung der Massenunterhaltung bestimmten. Von einer “Spassgesellschaft” spricht man jedoch erst seit einigen Jahren und meint damit ein “Blödeln ins Leere”, ins Bodenlose oder gar ins Heideggersche “Bedenkliche”. “Ist uns das Lachen derart vergangen, dass wir uns so zwanghaft amüsieren müssen?” lautet in etwa die Grundfrage kritischer Analysten (z.B. Psychologie Heute, 1/2000).

Initial für die Beschäftigung mit ‘Spasskulturen’ waren für mich Unterhaltungssendungen, die die Kehrseite des “grenzenlosen Vergnügens” blosslegten, beispielsweise eine Show,, bei der Kandidaten ihre Antwortzeit durch das Eintauchen und Luftanhalten in einem gläsernen und mit Wasser gefüllten Tank verlängern bzw. definieren durften (RTL 1997). In der Regel gingen die Kandidaten bei diesem und ähnlichen “Spielchen” bis an ihre äusserste Belastbarkeit. (In Japan gibt es Versionen mit siedend heissem Wasser).

Öffentliche Demütigungen, Entwürdigungen und Quälerei sind inzwischen derart in den Sendungsstandard integriert, dass man schnell als “Spielverderber” gebrandmarkt wird, wenn man Zweifel anmeldet, ob denn alles mit rechten Dingen zugehe. Spassmacher verstehen nämlich bei Kritik keinerlei Spass.

Mit dem Generalargument, es sei “nur” Unterhaltung, reihen sich Täter und Opfer des medialen Vergnügens in die täglichen Abläufe der Sendungen. Durch die Ritualisierung emotionaler Ausbrüche, Streitigkeiten und Diskurse erscheint Unterhaltung tatsächlich “nur” als Unterhaltung. Die sensationelle, lustige oder auch dramatische Einmaligkeit ist ein arbiträrer Serienteil. Macher, Zuschauer und Akteure professionalisieren sich gleichermassen, so dass sich ein arbeitsames Umgehen mit dem plötzlichen Spassereignis - der Sensation - ergibt. Keiner fällt heute mehr vom “heissen Stuhl” (RTL Talkshow ca. 1995).



  


links: Schießerei in Los Angeles, die live übertragen wurde (1994); rechts: Luftanhalten für Geld in der 100.000 Mark Show



abgehärtet  Immanuel Kant spricht von der “(…)Abnutzung, welche uns des ferneren Genusses immer weniger fähig macht.” und entgegnet als kulturgemässe Form des Vergnügens “die Vergrösserung der Fähigkeit, noch mehr Vergnügen  dieser Art zu geniessen; dergleichen das mit Wissenschaften und schönen Künsten ist.” (1794) Die Bedingung der Möglichkeit, noch mehr Geniessen zu können, liegt nach Kant also nicht im dumpfen Wiederholen erwarteter Zustände und Erlebnisse, sondern im ständigen Erweitern dieser Bedingung.

Andererseits wissen wir von der Produktkommunikation, dass durch stete Wiederholung des Gleichen das Gleiche zu schätzen gelernt wird. Das in einer gewissen Weise Vertraute ist (oder besser: wird) einem schön. Warhol sprach davon, wie er es liebte, exakt die selbe Fernsehsendung noch einmal zu sehen. Die Wiederholung desselben ist ihm ein Kultivieren der Langeweile und somit ganz Kantsches Vergnügen.  Die Wiederholung des Ähnlichen dagegen führt zur “Abnutzung”. Dies ist der Hauptgrund, warum Sendeformate immer wieder verändert werden. Man hat sich am Ähnlichen sattgesehen. Andererseits gibt es für Programmgestalter keine Probleme, bestimmte Hollywoodklassiker zum x-ten Male zu wiederholen, denn am exakt Gleichen kann man sich im Warholschen Sinne nie sattsehen. Erwartet man nämlich das Ähnliche, hofft man auf Besseres als das, was man schon kennt. Erwartet man dagegen das Gleiche, so richtet man seine Aufmerksamkeit auf sich, d.h. auf den Genuss der spezifischen Stimmung, die der jeweilige Film vermittelt: “Oh, ich könnte diesen Film noch hundert Mal ansehen!” - das ist Eigenleistung.

Es geht uns also nicht um Kants Vorstellungen von vergnüglicher Hochkultur - er pflegte ordentlich seinen “Stammtisch” bei sich zuhause abzuhalten - sondern um den Vergleich struktureller Merkmale mit den “dahinterstehenden” Erwartungen und Einstellungen. (Letztlich gilt wie bei so vielen Moralphilosophen: “Recht haben sie, aber daran halten darf man sich in keinem Falle!”)


e   Spasswelt  Das Ausmass des organisierten Vergnügens, also der Spasswelle, die in den letzten Jahren herüberschwappte, von dort, von wo der Spass zurückgeholt werden soll, ist ein Zeichen, dass der Spass tatsächlich wieder zurückgeholt wird. Comedy Factories, FunShows, Raves, Parties, Themenparks und überhaupt die herausfordernde Brüskierung der Ernsthaftigkeit durch das zwinkernde Auge entlassen das gegenwärtige Bewusstsein in die Welt des “Unrealen” (Mitroff, Bennis 1989), denn die Welt des Spasses ist die unverbindliche, die kurzweilige Welt. Sie ist eine Welt der steten Wiederholung und iterativen Bequemlichkeit.

Die Zuflucht in die Spasswelt ist eine Reaktion auf die zunehmende Unvereinbarkeit der ‘realen’ Welt, d.h. der Welt, in der es Schmerzen gibt, einer Welt, die sich einem ‘entgegenstellt’ und auf die man keinen unmittelbaren Einfluss hat.

Beispiele sind die weltweite Vernetzung von Daten, die Zunahme der Informationsangebote und informierten Zusammenhänge, die Beschleunigung der Neuentwicklungen, erforderte Mobilität und Termindruck am Arbeitsplatz, die Komplexität des Dienstleistungsangebots, Entscheidungszwänge ohne genaue Kriterienkenntnis, aber auch das simultane Auftreten von kriegerischen Konflikten, von Kulturkämpfen, Katastrophen, Verbrechen etc.

Die Unvereinbarkeit aller Eindrücke führt zum “Abschalten”, “Aufgeben”  - und in letzter Konsequenz: zum Ablachen.

Dies wird in manchen Artefakten der Unterhaltungswelt typologisch vorgeführt: In Agatha-Christie-Verfilmungen beispielsweise reagiert der am Ende von Detektiv Poirot oder von Hobbydetektivin Miss Marple gestellte Bösewicht angesichts der erdrückenden Beweislast mit abfälligem Gelächter. Die Darsteller der Ganoven spielen das ungläubige Lachen, aber sie stellen eben damit das Eingestehen des Ausbleibens einer Antwort, des Nicht-mehr-weiter-wissens dar. Das Lachen ist Zeichen einer Niederlage.

Der Lachreflex, heisst es analog bei Helmuth Plessner, sei die körperliche Abgangsreaktion auf ein Zuviel der Eindrücke - dies verstanden als eigentümliches Ausdrucksgenus des Menschen.

Ich lache also, wenn ich nicht mehr anders kann, als zu lachen. Dies ist meine spezifisch menschliche Ausflucht vor dem “Zuvielen” des Daseins.


f   Lachen, so verstanden, ist nicht immer fröhlich. Das schallende Gelächter ist ein phylogenetischer Ausdrucksmodus, der urzeitlich im Zusammenhang mit Nahrungsaufnahme auftrat (van Hooff). Elias Canetti meint es als Resultat des Ausbleibens einer erhofften Beute deuten zu können.

Ich glaube, das Lachen ist in seinem Ursprung wesentlich tiefer und primitiver anzusetzen. Es ist das rotzende lallende Unvermögen - ein viehischer Trotz -sozusagen, der die umstehenden Urmäuler und Noch-nicht-Menschen anstiess, anregte oder provozierte. Es ist das Rotzig-soziale. Lachen - dies muss verstanden werden - ist eine urtümliche Abkürzung zwischen Individuen: das Wissen einer Obhut, einer gemeinsamen Rotzsicherheit.



           
  



            


(Läuffer u.a. 1992)



g   Das faule Grinsen der Lachhorde, die um sich weiss und um sich stösst, hat in der Moderne Geschichte gemacht. Nachläufer dieses urtümlichen Reflexes sind die Spasstreiber dieser und jener dunklen Tage deutscher Geschichte, die das Hemmungslose des Spasses an die Stirn der jeweils anderen gelegt haben.

“Eines ihrer ‘geistreichsten Amusements’ war folgendes: Ein SS-Mann nahm sich einige Häftlinge vor und teilte ihnen mit, dass sie (...) erschossen würden. Der Häftling wurde gegen die Wand gestellt, und der SS-Mann setzte ihm seinen Revolver auf die Stirne. In der Erwartung des Schusses schloss das Opfer in 99 von 100 Fällen die Augen. Der SS-Mann schoss dann in die Luft, während sich ein anderer leise dem Opfer näherte und ihm mit einem grossen Brett heftig auf den Schädel schlug. Der Gefangene brach bewusstlos zusammen. Wenn er nach einigen Minuten wieder zu sich kam und die Augen öffnete, sagten ihm die bei ihm stehenden SS-Leute unter wildem Gelächter: ‘Du siehst (...) auch im Jenseits gibt es Deutsche, unmöglich, ihnen zu entgehen’. Da der Gefangene (...) nicht die Kraft hatte aufzustehen, wurde er als zum Tode verurteilt betrachtet und, nachdem er so die SS-Leute reichlich amüsiert hatte, von ihnen erschossen.”  Dokument F321, 69f (Le Bris)

Die Frage ist: wie beginnt das, was zu sehr wie das grauenvolle Ende einer Entwicklung aussieht?  Antwort: Es beginnt mit einem Witz.


h   Während einer Kaffeefahrt “ins Blaue” am 28. August 1933 versucht ein mitgereister Conferencier durch eine feurige Rede die Fahrgäste, 80 an der Zahl und “das denkbarst kleinbürgerliche Publikum “, für die Sache des Führers und der NSDAP zu gewinnen. Der Versuch schlägt fehl, die Leute sind still und apathisch. Im Laufe des Tages stellt sich jedoch eben dieser Parteifunktionär als ziemlich guter Witzeerzähler heraus.

“Eine jüdische Dame will ihr Haar ondulieren lassen. ‚Bedauere vielmals, gnädige Frau, aber das darf ich nicht.’ ‚Sie dürfen nicht?’ ‚Unmöglich! Der Führer hat beim Judenboykott feierlich versichert, (…) es dürfe keinem Juden in Deutschland ein Haar gekrümmt werden.’“ Die Menschen sind hellauf begeistert. “(...)Minutenlanges Klatschen und Lachen. - Darf ich daraus keinen Schluss ziehen? Ist nicht der Witz und seine Aufnahme für jede soziologische und politische Untersuchung wichtig?” (Klemperer 1933) Wir verharmlosen nichts, wenn wir diese Frage auch und gerade im Hinblick auf das Deutschland der 30er Jahre bejahen.

Denn wir ahnen: der rechte Witz, Heiterkeit und “Stimmungskanonen” sorgen für mehr Überzeugungsarbeit als es das blosse Vortragen einer Programmatik zu leisten imstande wäre. Im gemeinsamen Schunkeln versagt die kritische Intelligenz.

Wer Spass organisieren kann, ist ein Anwärter zur Macht. Beim Spass geht es nicht um “Inhalte” oder “Oberflächlichkeiten”. Es geht vielmehr um das Ausklammern dieser Vorstellungen, es geht um die phänomenologische Reduktion des Lebensvollzugs in Richtung auf das reine Vergnügen, ohne den Balast des Weltärgers und der Weltbeschwernis. Das phänomenologische Residuum des Spasses umkreist dabei die Phänomene Glück, “grosser Mittag” (Nietzsche), Ekstase, etc. wie Aas, das nach fetter Beute Ausschau hält.

Jedoch: Abschalten können ist wie philosophisches Einschlafen. Man wird allzu leicht von der Realität gefressen.



i  Die erste Diagnose zum Spass könnte also lauten: Der Spass ist eine “Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln”, da er das Gros der Gesellschaft angeht und da er verdeckt arbeitet.

“Das ist also die eigentlich grosse Kunst: zu erziehen, ohne den Anspruch des Erziehens aufzutreten, ohne dass das Objekt der Erziehung überhaupt merkt, dass es erzogen wird; wie ja das überhaupt auch die eigentliche Aufgabe der Propaganda ist. Nicht das ist die beste Propaganda, immer sichtbarer zutage zu treten, sondern das ist die beste Propaganda, die sozusagen unsichtbar wirkt, das ganze Leben durchdringt, ohne dass das öffentliche Leben überhaupt von der Initiative der Propaganda irgendeine Kenntnis hat!” (Goebbels 1941)

Insbesondere die Unterhaltungsmedien der Massenkultur waren der Schwerpunkt dieses propagandistischen Interesses. Zwar herrschte offiziell das Bild der agressiven Rhetorik, des entschlossenen Handelns, der Ästhetik der Macht, des monströsen Deutschtums, welches uns heute als das geläufige Bild des Bösen erscheint.

Auf der anderen Seite arbeitete jedoch unablässig die Programmatik des Zwinkerns.

“Allgemeine Tendenz überall: auflockern!” (Goebbels 1933)



j   Auflockern  Wir müssen das Lachende, Heitere und Hortende des aufkommenden Grauens verstehen, damit wir das Grauen selbst verstehen lernen. Die “Banalität des Bösen” bezieht sich auf die Erkenntnis des Bösen. Verstehen wir aber dadurch das “Böse der Banalität”? Und noch wesentlicher: verstehen wir das Banale der Banalität?



k   Kant sieht als Ursache des Vergnügens immer die Differenzierung zum Leid - Vergnügen ist, nach Kant, relativ. Falsch. Vergnügen kann absolut wirken. Es kommt aus “heiterem Himmel”. Dem etwas pedantischen Rationalisten ist sein eigener Genuss in Ausübung seines rationalen Urteils nicht bewusst zu machen. Aber gerade das begrenzende, lusthemmende, bürokratische Element diente z.B. als Lustvorlage für die sadistische Marterung der KZ Gefangenen durch die Aufseher.

Wir müssen die Rotzsicherheit des sadistischen Lachens verstehen, wir müssen die “Spielchen” begreifen, die KZ-Schergen mit den Gefangenen spielten, wir müssen das, nach Zizeks Worten, “Mehr-Geniessen” (1999), das ist, den zusätzlichen unnötigen “Spass”, das gemeinsame Lachen der Täter und das Sich-gemeinsam-wissen verstehen lernen.



l   “Oft amüsierten sich die SS Frauen damit, sich gegenseitig die brutalste Art zu zeigen, in der sie die internierten Frauen behandelten. Man rief eine Internierte, und mitten im Atelier wurde sie von einer der SS Frauen niedergeschlagen. Eine von ihnen, die klein war, stieg sogar auf den Tisch, um so mit ihren Füssen die Brust der Internierten zu erreichen, die sie aus vollen Kräften stiess.” Dokument F321 (Sylvie Paul)

Dieser “Mehr-Aufwand”, eine Art Inszenierung des Aktes, ist nicht etwa ein Beleg für die Tatsache, dass die Normalität der Grausamkeit in das Bewusstsein der Täter gerückt war. Vielmehr zeigt es, dass die Vollstrecker “ihre Taten als eine Art pseudo-Bachtinschen ‚karnevalesken’ Vorgang” erlebten, bei dem die Beschränkungen des ‘normalen’ Alltagslebens zeitweilig aufgehoben waren. Diese Grenzverletzung der deutschen Normalität “(…) war für das ‘Mehr-Geniessen’, das durch das exzessive Quälen der Opfer erzeugt wurde, verantwortlich.” (Zizek 1999)

Der Akt des Naziverbrechens ist also nicht Teil der damaligen deutschen “Normalität” - das hiesse ja, die “Normalität” zu banalisieren. Er spielt sich vielmehr in einem Grenzbereich ab: das Normale und Banale ist Teil des Verbrechens, es ist Lustvorlage für die Tat.


m  Hemmungslosigkeit der Normalität Eine im Wuppertaler Raum organisierte Wanderausstellung mit dem Titel “Das Dritte Reich im Fest” verdeutlichte die aus heutiger Sicht bizarre Fröhlichkeit dieser dunklen Jahre in einer anschaulichen Weise. Während der Ausstellungsbesichtigung sagte man mir, dass die Organisatoren die Anschaulichkeit reduzieren mussten, um Missverständnisse in der Interpretation zu vermeiden (Proteste regten sich beim heimischen Publikum). Es durfte nicht zu fröhlich aussehen, da es sich ja schliesslich um den Nationalsozialismus handelte, musste aber Fröhlichkeit zum Gegenstand haben. Wie stellt man so etwas dar?

Der “protestantische” Kompromiss sah folgendermassen aus: man reduzierte die festliche Beschmückung, die Ikonographie der Festlichkeit, so dass sich die Unternehmung etwas kärglich und halbherzig ansah.

Aber - welch Irrglauben, dass man durch Reduktion “automatisch” Prägnanz erreicht! Gerade bei heiklen und dem ersten Anschein nach widersprüchlichen Themen muss man den Sachverhalt in aller Konsequenz darstellen. Zaghaftigkeit führt allererst zu Irritationen.

Es ist bekannt, dass nach Parteiaufmärschen der Nationalsozialisten regelmässig “die Sau ‘rausgelassen wurde”. Nach strammem Stehen und Marschieren kam das Saufgelage, der Spass, zum Zuge. Dies in einer Ausstellung darzustellen, ist wichtig, selbst dann oder gerade dann, wenn es so aussähe, als reduzierte man die Geschehnisse im Dritten Reich auf den festlichen Aspekt, also auf den Aspekt, der uns am wenigsten entfernt von heutigen Gewohnheiten erscheint. Denn gerade das ist es ja, was vergangene Verhältnisse und Gegebenheiten uns lehren sollten: ihre Zeitgemässheit - ihr Nicht-vergehen.


n   Spassbereitschaft Die Kommunikationsidee der Nationalsozialisten war, “das Volk als Ganzes” anzusprechen. Dies gelang durch eine gezielte Reduktion der im eigentlichen Sinne “politischen” Botschaft. Die Strategie war, eine Politisierung durch eine Ästhetisierung des Politischen herbeizuführen. Ästhetisierung heisst immer: der Entwurf aufs Ganze hin. Das ist uns jungen Heutigen vertraut. Heutiges “Infotainment” ist nämlich eben das: das Aufbereiten und Verknappen um der Gesamtform willen. Komplexe Ausführungen mit Details, der Didaktik wegen, sind zu vermeiden.

Ganz in diesem Sinne fordert Goebbels schon 1933:

“Der Rundfunk darf nicht so lehrreich sein. Weniger Hörspiele und Vorträge und mehr Musik und Unterhaltung.”

Folgerichtig wurden allein 1934 etwa 3000 kurze Zeitfunk-Beiträge zusätzlich ins Programm aufgenommen, während die Zahl der Unterhaltungssendungen um etwa 5000 Beiträge wuchs. (Läuffer 1990)

Das ist die eine Seite des Angebotes. Wie sah aber die Unterhaltungsätigkeit der Deutschen Bevölkerung in den 30er und 40er Jahren aus? Es gibt eine schwer zu vergessende Photographie vom Münchener Oktoberfest im Jahre 1943: Zwischen Bierzelten, Schiessbuden und Karoussellen sieht man einen ausgehobenen Schützengraben - mitten durch die Geselligkeit.

(Dies ist nur auf den ersten Blick irritierend. Überlegen wir: wie viele Menschen würden sich in ein paar Jahren über unsere eigenen Festaktivitäten und Spasstreibereien angesichts der jugoslawischen Kriege der 90er Jahre verwundern?)

Für die Propaganda des Dritten Reiches war das Abhalten von Festen dieser Art ein Aspekt von Durchalteparolen:

“Die gute Laune ist ein Kriegsartikel. Unter Umständen kann sie nicht nur kriegswichtig, sondern auch kriegsentscheidend sein. Es ist deshalb nötig, ihr besondere Beachtung und Pflege angedeien zu lassen.” (Goebbels 1941)

Obwohl im Krieg das KdF Angebot abnahm, intensivierte sich die Unterhaltungstätigkeit der Bevölkerung. Während 1938/39 die Kinos im Deutschen Reich noch 440 Millionen Besuche vermerkten (in der Mehrzahl Frauen), waren es 1943 schon 1,1 Milliarden (Maase 1997 : 214 ff). Da andere Freizeitaktivitäten dem Krieg zum Opfer fielen, suchte man Entspannung und Geborgenheit auf der Leinwand. Das Kino war nämlich die andere Art des Schutzbunkers.

Die ‘Spassprogrammatik der Nationalsozialisten wird auch durch die enorme Anzahl von Unterhaltungsfilmen, Lustspielen und Festivitäten deutlich. Beispiel Filmproduktion: “Zwischen 1933-45 wurden in Deutschland 1.094 Filme gedreht, von denen 86% reine Unterhaltungsfilme waren: 285 “ernste” Filme, 123 aktionsbetonte Filme, 523 heitere Filme, Operetten und Revuen. Allein die restlichen 154 waren reine Propagandafilme.” (Läuffer u.a. 1990)

Dies gibt einen Anhaltspunkt über die damaligen Versuche, den ’Spass wieder zurückzuholen’. Die Rolle der Massenunterhaltung muss daher in einer geschichtlichen Betrachtung, die diesen Namen verdienen soll, berücksichtigt werden.

“Was waren das für populäre Künste, die so unvergleichliche Dienste leisteten bei der Schaffung eines ‚normalen’ privaten Alltags unter dem Hakenkreuz? Nicht die Propaganda stellt bis heute die eigentliche Herausforderung dar, sondern die Rolle der sogenannten “unpolitischen Unterhaltung”. Wenig spricht für die Annahme, “so etwas” könne sich nicht wiederholen. Massenkultur kann mit Massenmord und Terror zusammengehen, sie ist untrennbar verwoben mit den Pathologien der Moderne.” (Maase 1997)

Diese Verwobenheit hat uns den Spass erst spät “entdecken” lassen. Das Spasselement wurde daher von der Forschung nie ernstgenommen. Es verschwand nach dem Krieg in den Stuben, Stammtischen und Bierzelten und tarnte sich gegebenenfalls unter Karnevalskappen. War der Spass zurückgeblieben? Nein, er war nur unsichtbar geworden.





Münchener Oktoberfest (1943)



o   heimlich Die Vorreiter der Moderne haben den Spass instrumentalisiert, indem sie die Entwicklungen der Massenunterhaltung in die politische Pragmatik miteinbezogen, und sie haben den Spass “unkenntlich” gemacht, indem sie den Gegenstand der Unterhaltung aus dem Diskurs hielten. Spass ist schon immer “Nicht-Ernst” und somit nicht verhandelbar. Es gibt zudem das Schweigen der Philosophie und modernen Geschichtsforschung zum Spass. Selbst die Anthropologie, die sich normalerweise auf das Ganze (“the whole” - Amos Rappaport) einer Kultur ausrichtet, beschränkt sich auf Fest- und Ritualforschung zumeist anderer, nicht westlicher, Kulturen (z.B. Turner 1982). Unkenntlich ist der Spaß, weil er als implizite Erst- und Letztbegründung die Produkt- und Erlebnislandschaft prägt.

Erstbegründung meint: man verrichtet eine Arbeit “nur” zum Spass, als Einstieg, Versuch - und unverbindlich, da ausschliesslich zum Spass. Letztbegründung meint z.B. die Aussage eines berühmten Schauspielers: “Alles Geld der Welt würde mir nicht imponieren, wenn der Beruf mir [letztlich] keinen Spass bereitete.” (Connery 1993)

Spass ist wie ein stillschweigendes Abkommen, das auf den Lebensentwurf einwirkt. Es ist gar “das x in der Gleichung, die herauszufinden versucht, was Kunst ist” (Leonard Bernstein). Dieses x ist die verdeckte, unbekannte Koordinate der “Spassgesellschaft”.


p   unheimlich Andererseits ist der Spass völlig offensichtlich. “There are no secrets anymore”, stimmen auch Mitroff und Bennis überein, “because of both the intrusive nature of the media and the willingness of more and more people to expose themselves to gain their fifteen minutes of fame.” (1993) Die offensichtliche Entblössung der Privatperson, des sonderbaren “Idioten” und seine “Wunderbarmachung” führt zum Verschwinden der letzten Geheimnisse. Dem Abwesenden kann man alles offenbaren, wie vor dem Altar.

Der Abwesende, das sind wir alle. Die Selbstentblössung in den Fernsehäther hinein ist die persönliche Beichte vor unser aller Angesicht.


q   Camouflage  Innerhalb der Konsum- und Unterhaltungsindustrie waltet also, analog zur militärischen Taktik der Camouflage, die Kenntlichkeit (Aufstellen von Attrappen) und Unkenntlichkeit (sich Tarnen) der medialen Wahrnehmung. Die effektivste Methode der Camouflage ist jedoch die Tarnung durch extreme Sichtbarmachung.

Wir kennen dieses Diskursmittel aus der Literatur: in Edgar Allan Poes “The Purloined Letter” ist der entwendete Brief so im Raum “versteckt”, dass er unmöglich von den Polizisten entdeckt werden kann: er liegt einfach offen da. Weil die Polizisten wissen, dass der Brief da sein muss, erwarten Sie, dass er versteckt ist und können ihn so niemals entdecken, obwohl sie ihn ständig vor sich sehen.

Ein anderes Beispiel ist der Werbefilm, der (sinngemäss) darstellt: “dieser Werbespot ist so kärglich, weil wir jede Mark in das Produkt stecken und nicht in die Reklame. “

Die offensichtliche Lüge insistiert auf ihrer Wahrheit - ganz nach Nietzsches Motiv: wenn man Wahrheit habe, dürfe man sich die Lüge nicht verbieten.

Auf dieser Basis werden regelmässig rassistische Witze in Talkshows und Comedy Factories zum Besten gegeben - sei es in Form von Holländerwitzen, Polenwitzen oder in Form von gespieltem Nationalismus (Harald Schmidt: “Ich trinke Deutsches Wasser”). Dies mag im Einzelfall umwerfend komisch sein, dennoch: diese Ironie greift zu kurz. Das offensichtliche Zeigen faschistischen Gedankenspieles funktioniert eben nicht wie Satire. Denn: der Satiriker wiegt sich nicht in Sicherheit, er setzt sich intentional der Kritik aus, während der Spassmacher paradoxerweise zeigen will, dass er gerade durch das Erzählen eines rassistischen Witzes in einer Show über jeden moralischen Zweifel erhaben ist. Der Zuschauer könne nämlich, so die Spasslogik, gerade aufgrund der Offensichtlichkeit der politischen Gefährlichkeit und Geschmackslosigkeit deren Legitimität durch “Ablachen” bestätigen - ein postmodernes Absurdum.

(Für jede Straftat ein lachbereites Publikum: Die Handlung oder Aussage, auf die ein Gelächter erfolgt, wiegt sich in Sicherheit. Das heisst eigentlich: Das Publikum ‘unterhält’ die Spassmacher. Letztere schützten sich so vor der Konsequenz der eigenen Behauptung.)

Der Spassmacher gibt sich entweder moralisch (in dem Sinne: jetzt lach doch auch einmal, du Altachtundsechziger und kritischer Diskursfanatiker!), um sich als amoralisch darzustellen (in dem Sinne: seht her, ich trau mich was, mir ist jedes Mittel recht), ist aber in der Tat moralisch, in dem Sinne, dass er sich und anderen (lach doch!) eine Verhaltensvorgabe auferlegt.

Oder er gibt sich amoralisch (Mir ist alles egal. Ich nehme alles und jeden auf die Schippe), um sich als moralisch zu zeigen (seht her: ich weiss um meine Grenzen, sonst könnte ich nicht alles und jeden auf die Schippe nehmen), ist aber in der Tat amoralisch, denn er schert sich wenig um die Konsequenz und Verträglichkeit seiner Handlungen, sondern nur um seine Selbstdarstellung.

Wie man es dreht und wendet: “Mit dem Munde mag er lügen, aber mit dem Maule, das er dabei macht, sagt er die Wahrheit.” (Nietzsche)

Um es zu wiederholen: Indem alles das gesagt wird, was man wirklich sagen will, verdeckt man seine Aussage, denn man muss mit der strategischen Wahrnehmung der anderen rechnen. Wer alle Karten auf den Tisch legt, wird als jemand betrachtet, der noch etliche im Ärmel versteckt. Tarnen durch Blosslegen ist somit eine der heutigen Zeit entsprechende Strategie zur Aussagenbehauptung und letztlich zur Handlungsbeeinflussung. Wir können diese Strategie nicht ignorieren, noch können wir sie ändern. Die Spassgesellschaft ist eine Tarnungsgesellschaft. Sie tarnt sich, indem sie alles blosslegt. Das ist der Witz an der Sache.



r   Spassstrategien Ein Grund für die Flucht ins Lachen und den Fall ins Lächerliche ist eine kulturelle Abschirmungsfunktion, die Bazon Brock den “verbotenen Ernstfall” genannt hat (1979). Der Brocksche Ernstfall ist eine Strategie zur Erzwingung von Unmittelbarkeiten innerhalb der Kulturproduktion. Ernstfälle transzendieren soziale Gefüge . Sie führen zur “offenen Wahrheit der Situation”, zum “Hinausstehen in das Nichts”, zur Unsicherheit, Verlorenheit und Unbehaglichkeit. Sie führen zum “Kick”. Sie sind “Krieg”, aber auch “Kleinkrieg”, MSC “Maximum Stress Cooperation” (Mühlmann 1995) oder ähnliches. Im Ernstfall ist - wie auch im Spasse - “alles möglich”. Ernstfälle geschehen plötzlich, wie ein Lachanfall, der die Umstehenden mitreisst oder sie befremdet.

Die Strategie des Ernstfalls gilt in der Unterhaltungsgesellschaft als “unlauter”, unpassend und “verboten”. Der existentielle Ernstfall ist “abgeschattet“, d.h. jederman weiss um seine Sterblichkeit, doch werden Strategien, die sich auf Lebensgefährdung beziehen, nicht “wahrgenommen“ (=ernstgenommen).

Als Gegenentwurf erreicht die kleinbürgerliche indifferente Gemütlichkeit einen existenziellen Stellenwert. Fromm erzählt von einer Begebenheit: Während des spanischen Bürgerkrieges hält sich ein Dissident im Hause seines Freundes auf. Es ist gemütlich, das Kaminfeuer flackert - draussen ist es regnerisch und bitterkalt - da kommt die Nachricht vom Anrücken der Francotruppen. Der Freund mahnt den Dissidenten, so schnell wie möglich zu fliehen. Dieser blickt auf das “gemütliche” Kaminfeuer, dann aus dem Fenster in die kalte regnerische Nacht - und entscheidet, zu bleiben.

Noch in der selben Nacht wird er verhaftet und später auf wundersame Weise von Freunden befreit.

Das besondere an der Geschichte ist ihr Ende: es liegt eine “Logik” in den Konsequenzen der Entscheidung. Die “Logik” besteht darin, dass der Dissident von seinen Freunden befreit wird und dem Tode entgeht. Er braucht nichts zu unternehmen, gleichsam als “Belohnung” für seine lächerliche Entscheidung, das kalte Wetter zu meiden und sich somit der Todesgefahr auszusetzen. Die stoische Gemütlichkeit bezwingt das Schicksal.

Das Bleiben geht hier vor dem Bewegen. Wie Newtonsche Körper warten die Regungslosen auf den “göttlichen Funken” (Koestler), der sie anstösst und den täglichen Widerkräften entreisst. Unsre Unglück ist jedoch: der “göttliche Funke”, das ist unser Ernstfall, also gerade das, was wir heute nicht mehr “ernst” nehmen können. Und: wir haben nicht die bequeme Gewissheit des Dissidenten, dass alles ein gutes Ende haben werde. (- philosophischer Tiefschlaf.)



s   Was bleibt? Für die ernsten Gemüter will ich zum Schluss die Eigenschaften der Spasswelt, in der wir leben, zusammentragen: zum einen war es die Wiederholung des Immer-Ähnlichen, zum zweiten das totalitäre Ansinnen der Normalität, zum dritten die Idee der Tarnung durch Blosslegung alles Innerlichen, zum vierten die Idee der Gemütlichkeit und des Verharrens, und zum fünften [hier nicht behandelt] die Entfremdung durch Unterhaltung durch das Übernehmen und Verrichten der Arbeit des anderen.

Und der Rest bleibt Geheimnis.

Die Wahrheit ist: es gibt keine Zusammenfassung über den “Spass”. Das Wort ist italienisch (spassio) und stammt vom lateinischen (ex-)pandere (pandi, passum) für “ausbreiten”.

Der “Spassweltenraum” (spatio, space) breitet sich ungehalten aus. Und ob es die Institutionen, Gruppierungen, Gesellschaften oder im allgemeinen die Künste und Wissenschaften - seien sie “fröhlich” oder nicht - wollen oder nicht:

sie sind allesamt spassfähig.



– Veröffentlicht 2001, Edition Weltrekord, Berlin.




Literaturhinweise:

Brock, Bazon  Die Redekade, Dumont 1989

Gabler, Neal  Life: The Movie, Vintage Books 2000

Läuffer (Hrsg.); Der Spass ist ein Meister aus Deutschland, Scherrer &Schmidt, 1990

Maase, Caspar  Grenzenloses Vergnügen, Fischer Taschenbuchverlag, 1997

McCraken, Grant  Culture and Consumption, Indiana University Press 1990

Mitroff, I. and Warren Bennis  The Unreality Industry, Birch Lane Press 1989

Zizek, Slavoj  Liebe deinen Nächsten? Nein, danke!, Verlag Volk und Welt, 1999